Die AMPK – ein universeller Energiesensor Prof. Reto Krapf, Chefredaktor
Das Enzym mit dem zungenbrecherischen Namen
5-Adenosin-Monophosphat-aktivierte Proteinkinase
(AMPK) ist quasi ein Messgerät, das die Energieversor-
gung einer Zelle misst. Die AMPK reagiert auf Verände-
rungen des Verhältnisses von energiearmem AMP zu
energiereichem ATP. Wenn während einer körperlichen
Anstrengung die zellulären AMP-Spiegel ansteigen und
die Konzentration an energiereichem ATP abfällt, wird
die AMPK aktiviert. Über verschiedene Phosphorylie-
rungsschritte (die Eigenschaft einer Kinase) werden
anabole Stoffwechselwege wie Fettsäuresynthese, Lipo-
genese, Cholesterin- und Triglyzeridsynthese gehemmt
und katabole Mechanismen wie Lipolyse, Glukosetrans-
port sowie Fettsäurenoxidation und Ketonkörperpro-
duktion zur Energiegewinnung stimuliert. Der Nettoeffekt
der AMPK-Wirkung ist also metabolisch gesehen sehr
Abbildung 2
Obwohl noch einige Kontroversen bezüglich der AMPK-
Die Geissrute (Gallega officinalis), Quelle: Wikipedia.
Regulation bei gelegentlicher resp. regelmässiger körper-
licher Aktivität bestehen, ist es wahrscheinlich, dass ein
die Salicylate aus der Weidenrinde (Aspirin), was viel-
Grossteil der gesundheitsfördernden Effekte der regel-
leicht einen Teil der positiven Effekte der Salicylate er-
mässigen Bewegung (namentlich Blutzucker- und Cho-
lesterinsenkung) durch die AMPK vermittelt wird. AMPK
Abbildung 1 x zeigt eine Übersicht über die pflanzlichen
wirkt ausserdem antiproliferativ und damit wahrschein-
und medikamentösen Stimulatoren der AMPK. Der Er-
folg des ursprünglich aus Galega officinalis (Abb. 2 x)
Interessant ist nun, dass die AMPK von vielen pflanzli-
stammenden Metformins, das via Kontrolle der musku-
chen Substanzen und häufig gebrauchten Medikamenten
lären und hepatischen Glukoseproduktion wirkt, hat die
stimuliert wird. Bemerkenswert ist auch, dass diese
Entwicklung neuerer Medikamente mit ähnlichem Wirk-
Medikamente alle pflanzlichen Ursprungs sind. Ganz neu
mechanismus induziert. Eines mit der Bezeichnung
erscheinen auf der Liste der AMPK-Aktivatoren auch
A769662 (Abb. 1) ist in klinischer Entwicklung.
Möglicherweise lassen sich aus Abbildung 1 neue Er-
kenntnisse zur diätetischen Beratung beim metabolischen
Syndrom ableiten. Allerdings sind Dosis-Wirkungs-Be-
ziehungen, Interaktionen etc. natürlich noch unklar.
Untersuchungen zu diesen Faktoren sollten aber ange-
Resveratrol
sichts der Bedeutung des Problems bald angestellt und
Man kann auch darüber spekulieren, ob die krebshem-
Metformin Epigallocatechin
menden Eigenschaften von Metformin und Aspirin über
diesen AMPK-Aktivierungsmodus zu erklären sind. Und
sind die Effekte synergetisch, sich potenzierend oder
Capsicain
gar sich gegenseitig inhibierend? Wir dürfen gespannt
(und mit Vorfreude) auf neue Entwicklungen aus diesem
Salicylate
epidemiologisch so enorm wichtigen Forschungsgebiet
Literatur
1 Hawley SA, Fullerton MD, Ross FA, et al. The ancient drug salicylate
Abbildung 1
directly activates AMP-activated protein kinase. Science. 2012;336:
AMPK-Aktivatoren meist pflanzlicher Herkunft. In der Peripherie des Kreises sind die
Ursprungspflanzen resp. -substanzen, im Zentrum die wirksamen Einzelsubstanzen
2 Shaw RJ, Cantley LC. Ancient sensor for ancient drug. Science. 2012;
angegeben. Der Pfeil führt zu den wichtigsten biologischen Effekten (adaptiert nach [2]).
1. A Revista Crítica de Ciências Sociais publica textos originais que possam contribuir para enriquecer a investigação científica transdisciplinar da realidade social, nacional e internacional, para promover de modo aprofundado a reflexão e a discussão sobre os instrumentos dessa mesma investigação e para fornecer informações e orientações a quantos, de um modo ou de outro, se
DAIRY COW RESPONSE TO ELECTRICAL ENVIRONMENT FINAL REPORT PART III. IMMUNE FUNCTION RESPONSE TO LOW-LEVEL ELECTRICAL CURRENT EXPOSURE Submitted To the Minnesota Public Utilities CommissionDouglas J. Reinemann, Ph.D., Associate Professor, Biological Systems Engineering,Lewis G. Sheffield, Ph.D., Professor, of Dairy Science, University of Wisconsin-Steven D. LeMire, Research Assistant