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Martin Kel er, Kradolfstrasse 26, 8583 Sulgen, 071 642 44 38, martin.kel [email protected] „Als versöhnti Mensche diened mir GOTT und DIR!“
Predigt 17. Juni 2012 FEG Sulgen
2. Mose 33; Matthäus 21,22; Markus 9,23; Rö 4,18ff; Jakobus 1,6; 2,17; 4,2-3; 5,16 Predigt 11 der Themenreihe GEBET
Gebet & Glaube - Bete glaubend!
Die Wirksamkeit deines Betens steht und fäl t mit deinem Glauben. Jesus sagt, wo Glaube ist, da steht dem Gebet, oder dem Beter, alles offen. Mt 21,22 „Alles, was ihr glaubend bittet im Gebet, werdet ihr erhalten.“
Mk 9,23 „Für den, der glaubt, ist alles möglich.“
Die meisten von uns könnten an dieser Stel e nun Beispiele um Beispiele aneinanderreihen, Si-tuationen in denen sie geglaubt und gebetet haben oder nur geglaubt oder nur gebetet, und pas-siert ist nichts. Dieses „ALLES ist möglich“ wurde nicht zur Realität. Ist Jesus deswegen ein Lügner? Sicher nicht! Der Glaube an den dreieinigen Gott und al es was in diesem Glauben drin steckt und mit diesem Glauben zusammenhängt, ist ein Geheimnis (vergl.1.Tim 3,9.16). Und Geheimnisse haben es eben auf sich, dass man nicht al es weiss oder dass nicht al e es wissen. Der Glaube ist eine Gabe Gottes und ein Geschenk (Eph 2). Aber eben nicht nur. Glaube ist in vielerlei Hinsicht mit unserem Tun verknüpft (Hebr 11; Jak 2).
Die Bibel zeigt es uns von vorne bis hinten. Martin hat es letzten Sonntag anhand von Hebräer
11 erklärt. Der Glaube an Gott ist keine blosse Theorie. Es geht beim Glauben auch nicht vor-
wiegend um unsere Gefühle. Der Glaube an Gott den Vater, seinen Sohn Jesus Christus und
den Heiligen Geist ist etwas sehr konkretes. Jakobs schreibt: „Der Glaube ist tot, wenn er sich
nicht im Leben zeigt“
(Jak 2,17). Lebendiger biblischer Glaube ist Lebensrelevant. Wenn der
Glaube an Gott nicht dein Leben beeinflusst, dann reden wir nicht vom gleichen. Biblischer
Glaube, den man nicht sieht, gibt es nicht.
Hans Peter Royer bringt es glaube ich auf den Punkt, wenn er sagt: „Das Mass deines Glaubens ist gleich dem Mass deines Gehorsams. Gehorsam ist Glaube und Ungehorsam ist Unglaube.“ Ich mache ein Beispiel: Die Mutter sagt zu ihrer Tochter im Teenageralter: „Weisst du, es macht absolut Sinn, mit dem Sex bis nach der Hochzeit in der Ehe zu warten.“ Sie zeigt ihr anhand der Bibel die Gedanken die Gott dazu geäussert hat, erklärt ihr die Gründe und zählt ihr die Chancen und Gefahren auf. Wenn die Tochter ihrer Mutter glaubt, wird sie sich an das halten, was sie ihr aus der Bibel heraus und aufgrund ihres Wissens und ihrer Lebenserfahrung erklärt und aufge-zeigt hat. Weil sie von der Tatsache überzeugt ist, dass ihre Mutter es gut mit ihr meint, auch wenn sie als Teenagertochter das im Moment viel eicht nicht so sieht. Und auch wenn viele an-dere Teenagermädchen um sie herum es anders leben. Das Mass ihres Gehorsams dem Ratschlag ihrer Mutter gegenüber, zeigt das Mass ihres Glau-bens, den sie an ihre Mutter hat. Im Lexikon wird Glaube übersetzt mit etwas für wahr halten. Das heisst, mein Vertrauen egal ob Menschen oder Gott gegenüber bringt mich dazu das zu tun, was sie mir sagen. Daher kommt die logische Ableitung, wenn wir es nicht tun und demnach nicht gehorsam sind, sind wir nicht gläubig. Denn wenn wir einem menschlichen Ratschlag, und noch viel mehr, wenn wir Gottes Wort glauben würden, zeigte sich das in unserem gehorsamen Tun und Verhalten. Achtung … Glauben bedingt nicht, dass man al es versteht. Glauben heisst, dass man aus Ver-trauen tut. Gordon MacDonald sagt: „Glauben an Gott ist die Fähigkeit, seiner Kraft zu vertrauen und sich auf diese Kraft zu verlassen, auch wenn sie jenseits meiner Wirklichkeit liegt.“ Genau darum nennt Paulus Abraham den Vater des Glaubens. Abraham glaubte den Worten
Gottes, obwohl menschlich gesehen al es dagegen sprach. „Denn er selbst war fast hundert
Jahre alt, und auch seine Frau Sara konnte in ihrem hohen Alter nach menschlichem Er-
messen keine Kinder mehr bekommen. Doch sein Glaube wurde nicht erschüttert, er zwei-
felte nicht und vertraute Gottes Zusage. Sein Glaube wurde dadurch gestärkt, er gab Gott
die Ehre und war fest davon überzeugt, dass Gott sein Versprechen erfüllen würde“
(Rö
4,19f). Und Gott hat’s erfül t.
Erwin McManus schreibt: „Glaube ist Vertrauen auf Gott, das zur Treue führt. Es gibt Au-genblicke, in denen treu zu bleiben die grösste Glaubenstat darstel t. Denn es wird Zeiten geben, in denen auch der grösste Glaube nichts an unserer Situation ändern wird.“ Bei Hans Peter Royer habe ich eine weitere, meiner Ansicht nach sehr gute Erklärung gehört. Um der Sache mit dem Glauben etwas auf die Spur zu kommen, unterscheidet er zwischen ei-nem Yeti-Glauben und einem Aspirin-Glauben. Yeti sol ja so ein wuscheliges Fell Tier sein, das Reinhold Messner auf einer oder mehreren seiner Hochgebirgstouren gesehen haben will. Böse Zungen behaupten, er habe in diesen Momenten wahrscheinlich zu wenig Sauerstoff gehabt. Nun gibt es Menschen, die glauben, dass es diesen Yeti gibt und andere sagen, das ist ein völ i-ger Blödsinn mit diesem Viech. Ganz egal ob man an Yeti glaubt oder nicht, Yeti beeinflusst oder prägt das konkrete und praktische Leben von Menschen überhaupt nicht. Weder von denen die glauben das es ihn gibt, noch von denen die absolut nicht an seine Existenz glauben. Genau gleich gibt es viele Menschen, die in diesem Sinne an Gott glauben. Wenn man sie fragt, sagen sie ja, sie glauben an Gott. Sie glauben, dass irgendwo ein höheres göttliches Wesen exi-stiert. Aber ihr Glaube an Gott beeinflusst ihr konkretes und praktisches Leben kein Bisschen. Wie bei Yeti. Darum heisst er im Beispiel auch Yeti-Glaube. Menschen die irgendwie an Gott oder Göttliches glauben und andere die sagen, dass sei al es Blödsinn, es gebe keinen Gott. Die leben gleich, weil dieses Thema ihren Alltag in keiner Weise beeinflusst und prägt. Der Glaube, von dem die Bibel spricht, gleicht dem Aspirin-Glauben. Wenn ich dich frage, ob du an Aspirin glaubst, dann frage ich dich nicht, ob diese weissen Pil en im Medikamentenkasten zuhause oder der Handasche deiner Frau existieren. Wenn ich dich frage: Glaubst du an Aspirin? dann frage ich dich: Glaubst du, dass wenn du Kopfschmerzen hast und ein Aspirin nimmst, dass deine Kopfschmerzen dann weggehen und du ein ganz ande-res Leben vor dir hast als ohne Aspirin. Glaubst du, dass dein Tag mit Aspirin, wenn du Kopf-schmerzen hast, ein wesentlich angenehmerer Tag ist als ohne Aspirin. Glaubst du an Aspirin? Denn wenn du daran glaubst und ein Aspirin schluckst und deine Kopfschmerzen verschwinden, dann erlebst du den Tag völ ig anders als ohne Aspirin. Und genauso verhält es sich mit dem biblischen Glauben. Ein Mensch der an Jesus Glaubt, wird von Gott verändert. Ein gläubiger Mensch lebt und erlebt seinen Tag vol kommen anders aufgrund seines Glaubens. Das ist wie wenn die kleine Tochter zum Vater kommt. Sie lebt noch im vol kommenen Glauben, dass der Vater der Hero ist und al es im Griff hat. Sie bringt ihm ihr kaputtes Spielzeug, weil sie glaubt, der Papa kann das flicken. Der Papa wirft es weg und kauft ihr ein Neues. Aber was we-sentlich ist: Ihr Glaube an den Vater lässt ihn etwas für sie tun. Weil sie zu ihm kommt, im Glau-ben der Vater könne es reparieren, hat er die Möglichkeit, etwas für sie zu tun. Wenn du an Aspirin glaubst, dann glaubst du an die Wirksamkeit dieser Tablette und du lässt das Aspirin etwas für dich tun. Wenn du an Jesus glaubst, dann glaubst du an seine Macht und Herrlichkeit und Sohnschaft und Ewigkeit und sein Erlösungswerk am Kreuz und du lässt ihn, den Sohn Gottes, etwas für dich tun. Du lässt dir von ihm deine Sünden vergeben. Du lässt ihn für dich die Brücke zum Vater schlagen. Du lässt dich von ihm in deine Bestimmung führen. Das ist Glaube. Das ist biblischer Glaube. Nicht wir bewegen etwas oder unser Glaube ist zu grossem fähig, sondern der dreieinige Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist!
Darum ist auch nicht die Grösse des Glaubens Massgebend, sondern das Objekt an das man
glaubt. Vielen Menschen wurde schon gesagt, dass sie zu wenig glauben oder einen zu kleinen
Glauben haben und darum würden sie nicht gesund oder keinen Ehepartner finden oder ihre
Probleme würden nur deswegen nicht gelöst. Das ist Mumpitz. Das ist keine Frage der Grösse.
Auf den Wunsch der Jünger einen grösseren Glauben zu bekommen sagte ihnen Jesus genau
das. Es kommt nicht auf die Grösse des Glaubens an, sondern „ob“ man glaubt (Lk 17,6).
Lass den GROSSEN GOTT etwas für dich tun.
Und mit genau diesem Glauben sol en wir beten. Jakobus sagt, wir sol en bitten und nicht zwei-
feln (1,6). Er sagt auch, dass wir oft nicht haben oder nicht empfangen, weil wir den GROSSEN
GOTT gar nicht darum gebeten haben oder manchmal auch, weil wir mit falschen Motiven und
aus übler Absicht bitten (4,2f). Seine Aussagen gipfeln im letzten Kapitel, wo er sagt: „Bekennt
einander eure Schuld und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das Gebet eines ge-
rechten Menschen hat grosse Macht und kann viel bewirken“
(5,16). Das Gebet des Gerech-
ten! Gerecht sein bedeutet nicht perfekt sein. Gerecht sein im Sinn Gottes hat mit Erkenntnis zu
tun. Sündenerkenntnis. Wo steht Gott und wo stehe ich und was ist nötig, dass ich Gott begeg-
nen kann. Gottes Gnade ist nötig! Meine Demut ist nötig. Meine Hingabe an ihn ist nötig. An die-
sem Punkt setzt die Gerechtigkeit Gottes ein. An dem Punkt, an dem Gott uns gerecht spricht.
Da, wo Gott durch seinen Sohn und die Kraft des Heiligen Geistes etwas für uns tut.
Darum sol en wir Schuld bekennen und für einander beten. Nicht um al es über die anderen zu
wissen und abwägen zu können, wer nun der grösste Sünder ist. Durch das Bekennen beweisen
wir Sündenerkenntnis. Wir leben ganz praktisch Demut und machen den anderen nichts vor, was
nicht ist und gaukeln keine Fassade vor, welche die eigentliche Substanz beschönigt oder ver-
schleiert. Im diesem echt und wahr sein erleben wir, wie Gottes Gerechtigkeit unser Leben, un-
ser Herz und unsere Seele ausfül t und wie genau aus diesem überfliessenden Pool heraus un-
ser Gebet viel vermag.
Bei al diesem Wissen und al diesen gottgegebenen Möglichkeiten ist es viel eicht unser gröss-
tes Problem oder unsere weitreichendste Herausforderung rund um Glauben & Gebet, dass es
uns im Grossen und Ganzen ziemlich gut geht und wir die meisten Dinge des Lebens recht gut
im Griff haben. Unsere Leben sind auf vielfältige Weisen abgesichert, organisiert und strukturiert.
Das betrifft auch unser Christsein und die Gemeinde. Abhängig ist man lediglich nach einem Un-
fal , durch eine Krankheit oder viel eicht im Alter. Sonst ist man Selbstständig und so weit Auto-
nom, wie man es sich selber wünscht.
Natürlich können wir nichts dafür, dass wir im Europa des 21. Jahrhunderts leben und dass uns
der grosse Segen und die gewaltige Gnade zuteilwurden, dass wir in der Schweiz aufwachsen
und leben können.
Aber die meisten von uns wählen selbst… …ob Autonomie, Selbstbestimmung und Egoismus… …oder Gemeinschaft, Vertrauen und Abhängigkeit… …ob der Glaube an Gott lebensirrelevant ist… …oder ob er das tägliche Geschehen, Entscheiden und Verhalten bestimmt. …ob unsere Gebete kleinlich und selbstbezogen… …oder tiefgreifend, echt, wahr und Reich Gottes bezogen sind. …ob Gott einfach eine Option für Wünsche und in der Not ist… …oder ob er der liebende Wegweiser und Herr unseres Lebens ist.
Mose liefert uns ein geniales Beispiel zu diesem Thema. Er kannte die verschiedensten Phasen
im Leben. Der Reichtum und das Ansehen Ägyptens. Die Sinnlosigkeit, Leere und Angst nach
einem Mord. Das Hirtendasein im Nirgendwo, Anfeindungen und Verleumdungen von Glaubens-
genossen und die Herausforderung und völ ige Abhängigkeit von Gott in seinem Auftrag. Mit Mo-
se zeigt uns Gott einen Mann, der in seinem Leben lernte, bedingungslos zu glauben. Und mit
ihm lernen wir einen der gewaltigsten Beter kennen. „Der Herr sprach mit Mose von Ange-
sicht zu Angesicht, wie Freunde miteinander reden“
(2.Mo 33,11). Moses Gebete, seine Ge-
spräche mit Gott, hatten es in sich. 2.Mo 33 gewährt uns einen Einblick und lässt uns drei der
wichtigsten Bitten erkennen, die es gibt. Sie sind zeitlos. Drei Bitten, die auch die Grundsäulen
unseres Gebetslebens sein sol ten. Sie gehörten damals in Moses Situation hinein und genauso
aktuel sind sie für dich und mich heute. Es handelt sich um Bitten für die Menschen beten, deren
Glauben in die Tiefe wächst. Die sich nicht von Umständen oder Lebenssituationen gefangen
nehmen lassen, sondern die erkennen, dass sich nicht das „Drumherum“, sondern das „in uns
drin“ verändern sol . Das Gott am Werk ist und Schritte mit uns gehen möchte und sich viel eicht,
trotz grösstem Glauben, an der Lebenssituation an sich nichts ändern wird.
Mose bat Gott darum, dass er SEINE Pläne erkennen darf!

„Du hast gesagt, dass du mich ganz genau kennst und ich deine Gunst gefunden habe.
Wenn du nun wirklich mit mir bist, dann lass mich deine Pläne erkennen! Ich möchte dich
besser verstehen und weiter deine Hilfe erfahren“
(2.Mo 33,12-13).
Mose bat Gott darum, dass ER ihm SEINE Gegenwart zusichert!

„Wenn du nicht selbst voranziehst, dann schick uns nicht von hier fort!“ (2.Mo33,15).
Mose bat Gott darum, dass ER ihm SEINE Herrlichkeit zeigt!

„Lass mich deine Herrlichkeit sehen! Und der Herr antwortete ihm: Ich sage dir, wie mein
Name lautet. Ich werde dir etwas von meinem Wesen offenbaren. Hier ist meine Herrlich-
keit, Mose: Ich fliesse über von unerschütterlicher Liebe, bin langsam zum Zorn und ver-
gebe Verdorbenheit und Sünde. Ich bin nicht launisch, rachsüchtig oder teilnahmslos. Ich
bin ein Gott, dessen Wesen makellos und absolut zuverlässig ist.“
(2.Mo33,18ff).
Glaubend beten fängt nicht bei al den möglichen Bitten um Veränderung der Umstände an, son-dern in unserem Herzen. Bedingungsloser Glaube entsteht und wächst wo Gott der Herr im Zen-trum unserer Gebete steht. Mit dem Verlangen seine Pläne kennen zu lernen. Mit der Bitte um seine beständige Gegenwart und mit dem innigen Wunsch, die Herrlichkeit Gottes selber sehen, erkennen und erleben zu dürfen. Glaubend beten hat mit Treue zu tun. Beständig, mit ganzer Zuversicht und vol Hoffnung mit Gott im Gespräch zu sein, auch wenn die menschliche Situation al es andere als dafür spricht. Dein Glaube bestimmt dein Beten und die Wirksamkeit deines Betens steht und fäl t mit deinem Glauben. Jesus sagt, wo Glaube ist, da steht dem Gebet, oder dem Beter, al es offen! Auch wenn rund ums Gebet vieles geheimnisvol bleibt, wissen wir:
Glauben an Gott heisst…

…ich lasse GOTT etwas für mich tun…
…und ich tue das, was er mir sagt!

Glaubend beten heisst…

…dass man Gott gerne bittet und glaubt, dass er das scheinbar
Unmögliche tut, dass Kranke geheilt, Boshafte verwandelt,
Unterdrücker entmachtet und Verlorene gerettet werden.

(G.MacDonald)
…in einer Treue mit Gott im Gespräch sein, im Vertrauen das ER
tut, was ER verheissen hat!
Zum Abschluss noch dies: „Je hilfloser du bist, desto besser wird dein Gebet“ (Ole Hallesby). AMEN

Source: http://www.feg-sulgen.ch/typo/fileadmin/Downloads/Predigten/GD_2012_06_17.pdf

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