Institut für Kognitionswissenschaft, Universität Osnabrück
Regionaler Arbeitskreis Suchtprävention am Arbeitsplatz
„So wie sich der Zugang zu Informationen vergrößert und Wahlmöglichkeiten sich ständig erweitern, unterliegen Arbeitnehmer zugleich auch wachsenden Anforderungen wie dem Umgang mit Unsicherheit, Wettbewerb und Termindruck.“ (DAK Studie 2009)
„Der Druck, hyperthymes, hoch-serotoninerges Verhalten zu zeigen, geht der Verfügbarkeit der entsprechenden Medikamente voraus. Die Geschäftswelt zieht bereits jetzt die schnelle Lösung der gründlichen vor. Im Bereich des Sozialen kann zu viel Schüchternheit zur Isolation führen. Derartiger Druck aus dem sozialen Umfeld stellt manche Menschen vor eine schwere Wahl: sie können leiden, oder sie können sich ändern. Aus dieser Perspektive betrachtet, bieten Thymoleptika [Substanzen, die Persönlichkeiten verändern können] den Menschen einen zusätzlichen Weg auf jene sozialen Imperative zu reagieren, deren Ursprünge nichts mit den Fortschritten der Psychopharmakologie zu tun haben.“ (Peter Kramer 1993, S. 274-275)
Fragen zur Belastbarkeit der Selbstbestimmung
Gefragt nach vertretbaren Gründen, um Enhancementzu nutzen:
• Stress am Arbeitsplatz besser ertragen: 18,6% /
• Bei Nervosität/Lampenfieber: 17,2% / 13,4 %
• Unter Termindruck, bei Müdigkeit, wegen
• Bewusstsein über Existenz der Mittel ist da
• Höhere Bereitschaft bei Frauen (außer für
• Höhere Bereitschaft, kognitive Enhancer zu nutzen
Studie von Prof. Lieb (Mainz) unter 1500 Studenten und Schülern
4% haben schon verschreibungspflichtige Medikamente für Enhancement Zwecke genutzt
80% würden dies tun, wenn diese verfügbar wären
11% lehnen solche Substanzen grundsätzlich ab
Hohe Bereitschaft zur Einnahme potentieller Substanzen zum pharmakologischen Enhancement
Enhancement in verschiedenen Altersklassen und sozialen „Schichten“
Erweiterungen oder Steigerungen von Fähigkeiten Gesunder durch Medikationen oder Methoden, die ursprünglich meist zur Heilung Kranker entwickelt wurden
Nicht: medizinisch indizierte Behandlungen
(1) Individuelles Enhancement ohne Einfluss auf
(2) Individuelles Enhancement mit Einfluss auf
Konkurrenzsituationen (z.B. bei Prüfungen oder am Arbeitsplatz)
(3) Enhancement für andere (z.B. Kinder)
(4) Aufforderungen Dritter (z. B. des Arbeitgebers,
der Schulbehörde, der Versicherung), sich Enhancement zu unterziehen
Get SmartTM- Gehirn Formel: Erhöhe Deinen IQ
Idebenone - das ultimative Anti-Aging Mittel?
SAMe - das Mittel zum Schutz von Stimmung, Leber, Herz und Gehirn
NADH - das Supervitamin energetisiert Körper und Geist
Wachstumshormone - der wirkliche “ Jungbrunnen!“
“Das komplette Energie Programm” - Bist Du es leid, müde zu sein?
Lebensverlängerungsmischung - Nur 14 Kapseln täglich!
Centrophenoxine - Lässt das Gehirn langsamer altern
Galantamine - schärft Gedächtnis, rettet Gehirnzellen: “aus alt wirdneu”
Pregnenolone - reduziert Stress und steigert Produktivität
* Psychopharmaka
Ziel: Manipulation affektiver Zustände:
Mittel der Wahl: Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRIs)
Bsp.: Fluoxetin (Fluctin, Prozac, Zoloft, Celexa)
Verschrieben für Depression, Zwangserkrankungen, Panikstörungen, .
Achtung: Zusammenhang zwischen Serotoninmangel und Depression unklar
Nebenwirkungen: Magen-Darm Beschwerden, Störungen der Sexualfunktion, erhöhte Suizidgefahr
Stimmungsaufhellung – „feeling better than well“
Reduktion negativer Affekte – positive Affekte
Zahl der Diagnose „Depression“ hat sich zwischen 1991 und 2001 verdoppelt
Tatsächlich mehr Fälle? Wenn ja, warum?
Anzustreben: Wertschätzung eines breiten
Spektrums mentaler Zustände, die dem Kontext
Piracetam – allgemeine Anregung des Hirnstoffwechsels
Methylphenidat (Ritalin) – Aufmerksamkeit fördern
Propranolol – Gedächtnis selektiv manipulieren
Mögliche Nebenwirkungen: gastrointestinale Beschwerden, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerz, Schwindel, Herzrasen.
DeJongh 2008 über Wirkung von kognitivem Enhancement:
Positive Effekte bei Individuen, die vorher kognitive Defizite aufwiesen (z.B. durch Übermüdung oder anlagebedingt)
Menschen mit überdurchschnittlicher kognitiver Leistungsfähigkeit profitieren nicht (teilweise sogar Defizite)
Trade-off zwischen kognitiver Stabilität und Flexibilität
Welche Auswirkungen kann die gezielte medikamentöse Manipulation sozialer Interaktion auf das Miteinander haben?
Haben wir – zum Wohle der Allgemeinheit – die moralische Pflicht, Enhancement zu nutzen?
Sehnsucht nach Mittel, das ermöglicht, wachsenden Ansprüchen im Privat- und Arbeitsleben Stand zu halten
Sorgen, nicht genug aus sich „herauszuholen“
Medikationspflicht für Piloten, Mediziner, um Aufmerksamkeit und Konzentration zu gewährleisten
Medikationserlaubnis oder –pflicht für Forscher in Medizin, Biotechnologie
• Wessen Interessen wie stark gewichten?
Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Langzeitfolgen, Suchtpotential (körperliche / psychische Abhängigkeit)
Fragen nach Persönlichkeitsveränderungen
Fragen nach Natürlichkeit und deren Wert
Ausrichtung des Lebens auf Leistung, Effizienz und Wettbewerb
Medikalisierung vormals gesunder Zustände
Stigmatisierung – aber auch Destigmatisierung
Gefahr: Soziale Probleme werden auf neurochemische reduziert
Schnelle Lösung auf neurobiologischer Ebene wird suggeriert
Überforderung durch zu viele Wahlmöglichkeiten
Sie haben die Wahl:
Welche Eigenschaft in welcher Intensität?
Menschen sind keine optimalen rationalen
Die bloße Existenz von Optionen fordert
Zunahme der Verantwortungsbereiche für den Einzelnen
Wandel bezüglich Lob und Schuldzuweisungen
Ausgewogenheit menschlicher Identität gerät ins Wanken
Mensch strebt nach Weiterentwicklung und Selbsttranszendenz
Mensch strebt danach, seine Identität zu wahren und Kerneigenschaften nicht zu verändern
Wohlergehen des Menschen in seinem Umfeld
Streben nach Enhancement ist weder menschlich noch moralisch verwerflich
Balance zwischen ängstlicher Abwehr und allzu enthusiastischer Anwendung
Gutes Maß an Skepsis und Vorsicht, aber keine forschungsphobische Panik
Gründe für Enhancement Interventionen variieren
Intrinsisches Bedürfnis versus soziale Anforderungen
Vorschlag: Liberale Position, die das Wohl des Menschen sichern
U.a. gesunder Umgang mit neuen Herausforderungen der Arbeitswelt
Trent’anni di Legge 180 a colloquio con Giorgio Antonucci e Maria Rosaria D’Oronzo Trascrizione della trasmissione di Radio Onda Rossa del 13 maggio 2008. Domanda Raccontaci del tuo incontro con Franco Basaglia. Giorgio Antonucci Io ho telefonato a Basaglia se non sbaglio nel 1966. Lavoravo già a Firenze per evitare gli internamenti psichiatrici. Allora siccome Basaglia era gi
You might have noticed that I just lost my dear doggie companion, friend and family member in August of 2011. This article is about losing your 4-legged best friend, and the decision to find another furry friend. There is rarely a more difficult decision than finding the time to let your best friend go to Rainbow Bridge. So, how do you know? In my own circumstance, I knew in my heart my dog w