Runge korr.

Geriatrie
Sturzrisiko-Assessment bei
älteren Menschen
Assessment of the Risk of Falling for Elderly People

Stürze bei üblichen Alltagsaktivitä-
ten werden mit zunehmendem
Alter immer häufiger. Sie haben
verheerende Folgen. Der Autor
skizziert in seinem Beitrag ein
Sturzrisiko-Assessment für ältere
Menschen, um die Ursachen für die
Stürze besser zu verstehen und
diese dann auch effektiv verhin-
1. Einteilung der Stürze
dern zu können. Zunächst werden
die verschiedenen Sturztypen
pathogenetisch unterschieden.
Menschen mit erhöhter Sturznei-
gung weisen, so der Verfasser, häu-
fig mehrere Risikofaktoren auf, die
sich gegenseitig verstärken. Der
a. Synkopale Stürze (nicht-loko-
Autor beschreibt die unterschiedli-
motorische Stürze)
chen Merkmale, die charakteris-
tisch für sturzgefährdete Men-
schen sind, und stellt ausführlich
die Assessment-Methoden, mit
denen ein erhöhtes Sturzrisiko
individuell bestimmt werden kann,
vor. Abschließend werden Thera-
piemöglichkeiten aufgezeigt, mit
b. Extrinsischer Sturz (= Unfall =
denen das Sturzrisiko älterer Men-
von außen ausgelöst)
schen erfolgreich verringert wer-
den kann.
außen führt zu einer so starkenVerlagerung des Körperschwer- 2. Altersstürze sind die
Manifestation einer
altersspezifischen
pathologischen Kette
c. Intrinsischer lokomotorischer
3. Epidemiologie
risikofaktoren identifiziert wurden.
zungen, die Hospitalisierung oderImmobilisation erfordern. Stürze Kraftminderung
Schlechte
> 4 Medikamente
Teilnehmer
4. Sturzrisikofaktoren
Abb. 1 Algorithmus zur Vorhersage der Sturzwahrscheinlichkeit im Folgejahr nach Rob-
bins [22]. Die Zahlen bezeichnen die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Patient mit den ent- sprechenden Merkmalen in einer Einjahres-Periode stürzt. Von der Gesamtheit der Teil-nehmer sind 53 Prozent (0,53) gestürzt. Ja = das Merkmal der Spalte liegt vor. Nein = das Merkmal liegt nicht vor. „0.68“ bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von 68 Prozent. Merkmale, die sich in prospektivenUntersuchungen als unabhängig sind stark alters- und sturzbedingt.
Tab. 1: Lokomotorische Referenzwerte im Alter.
212 Probanden (139 Frauen, 73 Männer) im Alter zwischen 60 und 90 Jahren (Mittel-
wert 70,5 Jahre, Median 70 Jahre), rekrutiert über Medien und Handzettel und mündli-
che Information, ohne manifeste Erkrankungen mit Auswirkungen auf die Lokomotion.
Funktionelles Einschlusskriterium: Ein Teilnehmer musste in der Lage sein, eine Etage
Treppen und 800 m ohne Probleme und ohne technische oder personelle Hilfe gehen zu
können (w = weiblich, m = männlich, Zeitbedarf in Sekunden [s]).
Gemessen wurde die frei gewählte Gehgeschwindigkeit über 10 m, der up&go-Test (aus
einem Stuhl aufstehen, drei Meter gehen und zurück), Chair rising (5x so schnell wie mög-
lich ohne Armeinsatz aus einem Stuhl aufstehen) sowie Romberg, Semitandem und Tan-
demstand (ausführliche Darstellung in [28]). 91 Prozent der Teilnehmer konnten den
Tandemstand 10 Sekunden lang einhalten.

Abb. 2 Beim Aufsteh-Test wird die Zeit
gemessen, die benötigt wird, um fünf Mal

5.2 Tandemmanöver: Untersu-
chung der seitlichen Stabilität
(Balancetest)
5. Assessment-Methoden
zur Erhebung eines
individuellen
Sturzrisikoprofils
gungsrichtung vorwärts-rückwärts.
5.1 Aufsteh-Test (Chair-Rising-
Test): Untersuchung der Muskel-
leistung (Abb. 2)
5.3 Visusminderung
Abb. 3 Beim Tandemgang-Test wird auf
einer Linie acht Mal ein Fuß direkt vor den 5.4 Medikamentenwirkung auf Hal-
tungskontrolle und Stabilität
vermittelt über die Propriozeption.
leicht im Selbstversuch überprüfen.
Abb. 4 Reflektorische Muskelstimulation
6. Resümee und
Aufgaben
5.5 Kognitive Minderung als Sturz-
risikofaktor
scheinlicher ist ein baldiger Sturz.
5.7 Schuhe
5.6 Sturzanamnese
2 Monate Galileo-Training (18.5.99)
Aerpah-Klinik Esslingen
(n = 34, Alter 60-84 J., durchschnittl. 67 Jahre)
Aufstehtest (5x ohne Armeinsatz maximal
schnell aus einem Stuhl aufstehen),
5 Messungen im Abstand von je 14 Tagen
Abb. 5 Aufstehtest (fünf Mal ohne Armeinsatz maximal schnell
aus einem Stuhl aufstehen), fünf Messungen im Abstand von je14 Tagen. multifaktorielle Ereignis „Sturz“ ist Der Autor:
Aerpah-Kliniken Esslingen und Ilshofen Literatur:
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Source: http://www.physiofitbosshard.ch/app/download/8026547093/Sturzrisiko.pdf?t=1369648208

Publikationsliste_kjp-würzburg_201

Schriftenverzeichnis KJP 2011 Gesamt-IF: 137,284 1. Biehl SC, Dresler T, Reif A, Scheuerpflug P, Deckert J, Herrmann MJ (2011) Dopamine transporter (DAT1) and dopamine receptor D4 (DRD4) genotypes differential y impact on electrophysiological correlates of error processing. PloS ONE 6:12 e28396 ( IF 4,092 ) 2. Chen Y, Palm F, Lesch KP, Gerlach M, Moessner R, Sommer C (2011) 5-Hydro-

Prhutson_uw_cv oct11.doc

PAUL R. HUTSON CURRICULUM VITAE CORRESPONDENCE ADDRESS: TELEPHONE: ACADEMIC DEGREES: 1975 Biochemistry, U.C.L.A., Los Angeles, California1976 Chemistry, University of Washington, Seattle, Washington1979 Pharmacy, University of Washington, Seattle, Washington1981 University of Tennessee Center for the Health Sciences, Memphis, Tennessee LICENSURE: Wisconsin (Pharmacist, #11276)

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