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Wie Übelkeit und Erbrechen verursacht werden und was man dagegentun kann
Neben Schmerzen gehören Übelkeit und Erbre-
M e r k s ä t z e
einer Krebserkrankung. Sie können im Rahmen
■ Durch die 5-HT3-Serotonin-Rezeptorantagonisten und
der Therapie als unerwünschte Arzneimittel-
tant wurde die antiemetische Behandlung wesent-lich verbessert.
■ Ein besseres Verständnis der Pathophysiologie von
Folge der Erkrankung selbst, insbesondere in
Übelkeit und Erbrechen hat die Entwicklung neuerAntiemetika ermöglicht.
■ Für die prophylaktische Behandlung von chemo-
oder strahlentherapieinduzierter Übelkeit undErbrechen gibt es aktuelle Leitlinien. Sie basieren
A R Z N E I M I TT E L B R I E F
allerdings überwiegend auf Studien, die von derpharmazeutischen Industrie konzipiert und finanziell
In den letzten 15 Jahren wurden wesentliche Fortschritte in der
antiemetischen Therapie gemacht. Sie haben dazu beigetragen,
die Lebensqualität von Krebspatienten während und nach der
■ Die Datenlage für die symptomatische Behandlung
von Übelkeit und Erbrechen bei Patienten mit fort-
Chemo- und/oder Strahlentherapie zu verbessern.
geschrittenen Tumorerkrankungen ist unbe-
Zu unterscheiden ist die supportive Anwendung von Antieme-
tika mit dem Ziel, die UAW einer kurativ oder palliativ inten-
dierten Chemo- und/oder Strahlentherapie zu verhindern oder
zumindest zu lindern (supportive care), von dem Einsatz anti-
emetisch wirkender Medikamente im Rahmen der Palliativ-
reticularis der Medulla oblongata wird Erbrechen ausgelöst.
medizin (palliative care). Gemeinsam ist jedoch das Ziel, näm-
Zum Brechzentrum gehören unterschiedliche Kerngruppen. Er-
lich die Lebensqualität von Patienten mit malignen Tumoren
brechen ist ein komplexer Fremdreflex, der durch periphere
(viszerale oder vestibuläre) und zentrale Afferenzen oder durch
Diese Übersicht konzentriert sich auf die antiemetische Be-
direkte Aktivierung der Chemorezeptortriggerzone ausgelöst
handlung von Patienten mit malignen Tumoren, wohl wissend,
werden kann. Hierbei sind eine Reihe unterschiedlicher Neuro-
dass die Palliativmedizin auch die Behandlung anderer unheil-
transmitter wie Dopamin, Substanz P, Serotonin und Acetyl-
barer fortgeschrittener Erkrankungen beinhaltet.
cholin und deren Rezeptoren beteiligt. Die Neurotransmitter
Serotonin, Substanz P und Dopamin mit ihren entsprechenden
Pathophysiologie von Übelkeit und Erbrechen
Rezeptoren scheinen die grösste Bedeutung für das zytostatika-
Der Pathophysiologie von Übelkeit und Erbrechen liegt ein
induzierte Erbrechen zu haben (2). Bei strahlentherapieindu-
komplexes Zusammenspiel zwischen Gastrointestinaltrakt,
zierter Übelkeit und Erbrechen spielt Serotonin die wichtigste
Hirnstamm und Cortex zugrunde, das noch nicht in allen
Einzelheiten geklärt ist (1, 2). Übelkeit ist eine mit dem Drang
Die Chemorezeptortriggerzone in der Area postrema am Boden
zu Erbrechen verbundene Empfindung, die von kortikalen
des vierten Ventrikels ist das Gebiet im Hirnstamm für die Auf-
Bereichen ausgeht. Begleitend besteht eine vegetative Sympto-
nahme emetogener chemischer Reize aus dem Blut und dem Li-
matik des sympathischen und parasympathischen Nervensys-
quor (2). Die Area postrema besitzt keine Blut-Hirn-Schranke,
tems. Durch die Erregung des Brechzentrums in der Formatio
sodass chemische Noxen wie Zytostatika und deren Metabolite
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oder durch Zytostatika freigesetzte Mediatoren
direkt auf die Chemorezeptortriggerzone ein-
Tabelle 1: Emetogenes Potenzial verschiedener intravenös (oben) und oral (unten) zu applizierender Zytostatika, monoklonaler Antikörper, Tyrosinkinasehemmer und
dem Nucleus tractus solitarii eine Koordina-
Proteasominhibitoren (mod. nach 5, 10)
tionsfunktion zugeschrieben. Es enden hier af-
ferente Nervenbahnen, über die emetogene Sti-
muli aus dem Gastrointestinaltrakt zum zentra-
len Nervensystem gelangen. Antizipatorisches
Erbrechen, das vor allem im Sinne einer Kon-
ditionierung nach vorausgegangenen Erfah-
rungen von Übelkeit und Erbrechen im Zu-
sammenhang mit einer Chemotherapie auftritt,
wird von kortikalen Bereichen ausgelöst (1, 2). Durch Chemotherapie induzierte Übelkeit und Erbrechen
Klinische Formen: Klinisch werden drei Formen
von zytostatikainduzierter Übelkeit und Erbre-
chen unterschieden (2, 3). Diese Unterteilung
ist bedeutsam, da für die drei Formen unter-
schiedliche Mechanismen verantwortlich sind
und sich deshalb die Behandlung unterscheidet:
■ Akute Übelkeit und akutes Erbrechen tre-
Beginn der Chemotherapie auf. In tierexpe-
gezeigt, dass für das frühe Erbrechen nach
Cisplatin die Freisetzung von Serotonin aus
* = Gruppen entsprechen dem erwarteten Risiko ohne antiemetische Prophylaxe (in Prozent)
verantwortlich ist (2). 5-Hydroxytryptmin-
Rezeptorantagonisten vom Subtyp 3 (5-HT3-Rezeptorantagonisten) vermindern deut-
lich die Häufigkeit des Früherbrechens (4).
Tabelle 2: Prophylaktische, an das Risiko adaptierte, anti-
■ Verzögert auftretende Übelkeit und ver-
emetische Therapie bei Chemotherapie (mod. nach 5, 11 )
zögert auftretendes Erbrechen (Späterbre-
üblicherweise am zweiten und dritten Tag
anhalten. Als wichtigster Mediator des ver-
keine routinemässige antiemetische Prophylaxe
ist der Neurokinin-Rezeptorantagonist Apre-
Empfehlung beruht auf zwei prospektiven randomisierten Studien des Herstellers.
pitant (Emend®) vor allem gegen verzögert
Plus Aprepitant am Tag 1, 2, 3 bei Kombination von Anthrazyklin plus Cyclophosphamid.
auftretende Übelkeit und Erbrechen wirk-
Diese Empfehlung basiert auf nur einer Studie des Herstellers bei Patientinnen mit Mamma-karzinom. Nach den MASCC-Leitlinien gilt diese Empfehlung deshalb nur für Frauen.
sam (4). Akutes Erbrechen ist der wichtig-
Bei moderat emetogener Chemotherapie (ausser Anthrazyklin/Cyclophosphamid) mit einem
ste prädiktive Faktor für das Auftreten von
«signifikanten» Risiko für Späterbrechen empfehlen die MASCC-Leitlinien vorzugsweise Dexa-
Späterbrechen. Bei Patienten nach Cispla-
methason per os am Tag 2 und den folgenden Tagen, die ASCO-Leitlinien Dexamethason oder
einen 5-HT3-Rezeptorantagonisten. Die Studienlage spricht hier für die MASCC-Empfehlung.
24 Stunden erbrechen mussten, tritt unge-
fähr drei- bis viermal häufiger Späterbre-
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Erbrechen (5). Da Späterbrechen nach Chemotherapie bei
schon erwähnt, die wirksamste Massnahme gegen Späterbre-
den meisten Patienten zu Hause auftritt, muss vor der
chen beziehungsweise Übelkeit und antizipatorisches Erbre-
nächsten Chemotherapie danach gefragt werden, um dar-
chen. Die leitlinienorientierte, prophylaktische antiemetische
aus Konsequenzen für die weitere antiemetische Prophy-
Therapie bei Chemotherapie richtet sich in erster Linie nach
dem emetogenen Potenzial der verabreichten Zytostatika
■ Antizipatorische Übelkeit und antizipatorisches Erbrechen
treten vor Beginn der Chemotherapie als klassische Kondi-
5-HT3-Rezeptorantagonisten – Ondansetron (Zofran® oder Ge-
tionierung nach vorausgegangenen Episoden von akutem
nerika), Granisetron (Kytril®), Tropisetron (Navoban®), Dolase-
oder verzögertem Erbrechen auf. Das Risiko für antizipa-
tron (Anzemet®) sowie Palonosetron (Aloxi®) – haben in äqui-
torische Übelkeit und antizipatorisches Erbrechen nimmt
potenten Dosierungen eine vergleichbare antiemetische Wirk-
mit der Zahl der Chemotherapiezyklen zu. Diese Form tritt
samkeit und vergleichbare UAW (leichte Kopfschmerzen,
äusserst selten auf, wenn akute beziehungsweise ver-
vorübergehende Transaminasenerhöhung, Obstipation). Zwi-
zögerte Übelkeit und Erbrechen bei vorausgegangenen
schen oraler und intravenöser Gabe gibt es ebenfalls keine
Chemotherapien erfolgreich verhindert wurden (6).
Unterschiede in der Wirksamkeit. Die Hauptindikation der 5-
HT3-Rezeptorantagonisten in der supportiven Therapie und Pal-
Nach einer Chemotherapie tritt Übelkeit häufiger auf als Erbre-
liativmedizin ist die Prophylaxe der chemotherapieassoziierten
chen, doch besteht eine enge Korrelation zwischen beiden
Übelkeit in den ersten 24 Stunden und des Früherbrechens
sowie die Prophylaxe der Übelkeit und des Erbrechens in Ver-
bindung mit Strahlentherapie (Dosierung der Antiemetika,
Risikofaktoren Tabelle 3). Gegen Späterbrechen sind 5-HT3-Rezeptorantagoni-
Das Risiko für zytostatikainduzierte Übelkeit und zytostatika-
sten nicht wirksamer als Dexamethason.
induziertes Erbrechen hängt wesentlich von der emetogenen
Der neue (2005) bisher nur intravenös verfügbare 5-HT3-
Potenz der verabreichten Zytostatika ab (5, 7–9). Das emeto-
Rezeptorantagonist Palonosetron (Aloxi®) nimmt, im Vergleich
gene Potenzial der Zytostatika wird im Vergleich mit der erwar-
mit den anderen 5-HT3-Rezeptorantagonisten, in den aktuellen
teten Häufigkeit von Erbrechen ohne eine antiemetische Pro-
Leitlinien trotz der höheren Rezeptoraffinität und längeren
phylaxe klassifiziert (Tabelle 1). Allerdings gibt es fundierte
Halbwertszeit keine Sonderstellung ein (5, 11).
Daten über die Häufigkeit von Erbrechen nur für die Zytosta-
Dexamethason ist für die antiemetische Therapie das Kortiko-
tika, die vor der Ära der neuen Antiemetika eingesetzt wurden.
steroid der Wahl, da für Dexamethason die weitaus meisten Stu-
Aus nahe liegenden Gründen kann heutzutage ein neues Zyto-
diendaten vorliegen. Der genaue antiemetische Wirkmecha-
statikum nicht ohne eine adäquate, antiemetische Prophylaxe
nismus der Kortikosteroide ist nicht bekannt. Viele klinische
bei grösseren Patientengruppen untersucht werden, sodass das
Studien haben gezeigt, dass sie die Wirksamkeit der 5-HT-
emetogene Potenzial nur abgeschätzt werden kann. Deshalb
Rezeptorantagonisten und Neurokinin-Rezeptorantagonisten
basiert die Beurteilung der emetogenen Potenz neuer Zyto-
erhöhen. In der antiemetischen Prophylaxe wird eine einmalige
statika überwiegend auf klinischen Erfahrungen und weniger
Gabe pro Tag empfohlen (11). Zu den bei kurzzeitiger Gabe sel-
auf systematisch erhobenen Daten. In den aktuellen Leitlinien
tenen UAW von Dexamethason zählen Blutzuckererhöhung,
der Multinational Association of Supportive Care in Cancer
epigastrische Schmerzen, eine Gesichtsrötung und Schlaf-
(MASCC) und der American Society of Clinical Oncology
(ASCO) für die antiemetische Therapie werden, den Vorschlag
Aprepitant (Emend®) ist der erste und bisher einzige klinisch
der MASCC-Konsensuskonferenz aufnehmend, oral bezie-
verfügbare Neurokinin-Rezeptorantagonist (12). Neurokinin-
hungsweise intravenös verabreichte Zytostatika in vier Grup-
rezeptoren lassen sich unter anderem im Brechzentrum im
pen mit unterschiedlichem Risiko eingeteilt (5, 11, Tabelle 1).
Hirnstamm und im Magen-Darm-Trakt nachweisen. Durch spe-
Zusätzlich beeinflussen patientenbezogene Faktoren und Um-
zifische Blockade der Neurokininrezeptoren kann experimen-
gebungseinflüsse das Risiko des Erbrechens (2). Beispielsweise
telles, durch verschiedene Stimuli induziertes Erbrechen ver-
neigen jüngere Patienten und Frauen stärker zu chemotherapie-
hindert werden. Hinsichtlich der UAW gab es in den bisherigen
induzierter Übelkeit und chemotherapieinduziertem Erbrechen
Phase-III-Studien keine signifikanten Unterschiede zwischen
als ältere Patienten und Männer. Chronischer Alkoholkonsum
Aprepitant und Plazebo. Bemerkenswert ist jedoch, dass Apre-
mindert das Risiko. Vorausgegangene Erfahrungen mit Übelkeit
pitant das Zytochrom-P-450-Enzym CYP3A4 mässig hemmt.
und Erbrechen erhöhen das Risiko ebenso wie eine unruhige,
Dadurch wird beispielsweise der Metabolismus von Dexame-
hektische Atmosphäre während der Chemotherapie.
thason beeinflusst (10). Deshalb wird bei kombinierter Gabe
von Aprepitant plus Dexamethason zur antiemetischen Pro-
Antiemetische Behandlung
phylaxe am Tag 1 nur 12 mg statt 20 mg Dexamethason gege-
Ziel der antiemetischen Behandlung im Rahmen einer zytosta-
ben. Die CYP3A4-Hemmung könnte auch die Clearance einiger
tischen Chemotherapie ist es, durch prophylaktische Gabe von
Zytostatika, die teilweise durch CYP3A4 metabolisiert werden,
Antiemetika Übelkeit und Erbrechen zu verhindern. Die Ver-
beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise Docetaxel und Cyclo-
hinderung von akutem Erbrechen und akuter Übelkeit ist, wie
phosphamid. Einen klinisch relevanten Effekt der CYP3A4-
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sind sie pharmakologisch nur schwer zu beeinflussen. Benzo-
diazepine wie Lorazepam (z.B. Temesta®) und Alprazolam
Tabelle 3: Empfehlungen für die Dosierung der Antiemetika
(Xanax®) werden wegen ihrer anxiolytischen Wirkkomponente
zur Vorbeugung und Behandlung von antizipatorischer Übel-
keit und antizipatorischem Erbrechen eingesetzt, doch ist die
Studienlage dafür dürftig (5, 14). Dagegen haben sich verhal-
tensmodifizierende Therapieformen in verschiedenen Studien
Behandlung von «refraktärem Erbrechen» unter Chemo- therapie
Unter refraktärem Erbrechen in diesem Zusammenhang ver-
steht man Erbrechen trotz adäquater antiemetischer Prophy-
laxe vor der zuletzt verabreichten Chemotherapie (5). In den
ASCO-Leitlinien wird empfohlen, in dieser Situation sorgfältig
alle Risiken für Erbrechen zu analysieren, das heisst die Che-
motherapie, die Tumorerkrankung, die Begleiterkrankungen
und die Komedikation (11). Es sollte nochmals sichergestellt
werden, dass tatsächlich die optimale antiemetische Prophy-
laxe gegeben wird. Unter pharmakogenetischen Aspekten ist
ein Wechsel auf einen anderen 5-HT3-Rezeptorantagonisten zu
erwägen (16, 17). Die zusätzliche Gabe anderer antiemetisch
wirksamer Substanzen, wie Metoclopramid, Benzodiazepine
(s.o.), Haloperidol oder ein Phenothiazin, ist ebenfalls eine Op-
Durch Strahlentherapie induzierte Übelkeit und Erbrechen Die Häufigkeit beziehungsweise das Risiko für strahlenthera-
pieinduzierte Übelkeit und strahlentherapieinduziertes Erbre-
chen hängt von verschiedenen Faktoren ab, die mit der Behand-
lung und dem Patienten selbst assoziiert sind. Die Häufigkeit
wird – abhängig vom Strahlenfeld – zwischen 40 und
> 80 Prozent angegeben (5, 18). In einer systematischen
Analyse im Rahmen einer Beobachtungsstudie erhöhte die
Bestrahlungslokalisation (oberes Abdomen), die Grösse des
Bestrahlungsfelds (> 400 cm2) und eine vorausgegangene
Chemotherapie signifikant das Risiko (19). Die leitlinienorien-
tierte antiemetische Therapie richtet sich nach dem emeto-
genen Risiko der Strahlentherapie (Tabelle 4).
Hemmung durch Aprepitant auf die Wirkung dieser Zytostatika
Nach einer aktuellen prospektiven, randomisierten Studie ver-
wurde bisher jedoch nicht gezeigt. Trotzdem reichen die vor-
ringert Dexamethason zu Beginn der Strahlentherapie, zusätz-
liegenden Daten nicht aus, den Einsatz von Aprepitant in der
lich zu Ondansetron gegeben, bei einer moderat emetogenen
Onkologie als unbedenklich zu bezeichnen.
Strahlentherapie die Häufigkeit von Erbrechen (20).
Nach den aktuellen ASCO- und MASCC-Leitlinien haben
schwächer antiemetisch wirksame Medikamente, wie der Dop-
Krankheitsassoziierte Übelkeit und Erbrechen
aminantagonist Metoclopramid (z.B. Paspertin®), Neurolep-
Es gibt nur wenige prospektive, randomisierte Studien zur anti-
tika, wie Haloperidol (Haldol®) oder Phenothiazine und Canna-
emetischen Behandlung bei Patienten mit fortgeschrittenen ma-
binoide lediglich den Status von Reservemedikamenten zur Vor-
lignen Tumoren, die bei kleinen Fallzahlen teilweise uneinheit-
beugung von Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie (5, 11).
liche Ergebnisse zeigen. In einer Übersichtsarbeit von Glare et
al. zu dieser Thematik lautet deshalb das Fazit: «The evidence
Antizipatorisches Erbrechen
base for the pharmacological treatment of nausea and vomiting
Bei einer optimalen antiemetischen Prophylaxe kommen heute
in advanced cancer practiced by palliative care specialists is
antizipatorische Übelkeit und antizipatorisches Erbrechen nur
noch sehr selten vor (13). Wenn diese Symptome auftreten,
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bei unselektierten Patienten effektiver ist, kann nicht gesagt
werden, da sie bisher nicht direkt miteinander verglichen
Tabelle 4: Prophylaktische, an das Risiko adap- tierte antiemetische Therapie bei palliativer Strahlentherapie (mod. nach 5, 11 )
Es gibt zumindest einzelne kontrollierte Studien, jeweils auf der
Basis einer ursächlichen Behandlung von Übelkeit und Erbre-
chen, bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren. Bei Moti-
litätsstörung des Magens mit Übelkeit und Dyspepsie hat
Metoclopramid mit 75 Prozent eine relativ hohe Erfolgsrate
(22). Dagegen ist die Wirksamkeit von Metoclopramid bei rein
empirischem Einsatz bei Tumorpatienten mit Übelkeit mit
Kortikosteroide haben bei Patienten mit obstruktivem Ileus bei
fortgeschrittenen gastrointestinalen beziehungsweise gynäko-
logischen Tumoren einen eindeutigen, wenn auch relativ klei-
Notgedrungen werden in der täglichen Praxis bei Patienten mit
fortgeschrittenen Krebserkrankungen und erfolgloser ursäch-
licher medikamentöser Behandlung von Übelkeit und Erbre-
chen oft «Versuch und Irrtum» die Therapie bestimmen, wie
dies auch in anderen Gebieten der Palliativmedizin der Fall ist.
Dabei kommen verschiedene Medikamente mit unterschied-
licher antiemetischer Wirkung zum Einsatz, obwohl für ihre
Tabelle 5: Ursachen für Erbrechen bei fortge-
Wirksamkeit nur eine schwache Evidenz bei dieser Patienten-
schrittenen Krebserkrankungen (mod. nach 24)
gruppe vorliegt. Dazu gehören: Haloperidol, Levomepromazin,
Dimenhydrinat, Cannabinoide, Octreotid und andere (21, 24, 25).
Der Effekt nicht-pharmakologischer Methoden ist bei dieser
Patientengruppe ebenfalls aufgrund fehlender Daten unklar. ■
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lung. Selbstverständlich sollten behandelbare Ursachen gezielt
26. Schwabe, U. und Paffrath, D.: Arzneiverordnungs-Report 2006. Springer, Berlin,
therapiert werden, wie zum Beispiel Bisphosphonat bei Hyper-
Heidelberg, New York. S. 82 und 982.
kalziämie, antimykotische Behandlung bei Mundsoor, Strah-
Diese Arbeit erschien zuerst in «Der Arzneimittelbrief» Nr. 2, Februar
Bei den übrigen Patienten sind beide Vorgehensweisen bei
2007. Die Übernahme erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Heraus-
einem Teil der Patienten erfolgreich. Welche Vorgehensweise
OBS Policy for Medication, Prohibited Practices, Riding Crops and Horseshoes (Effective February 2009) Medication All medication administered to a horse within 72 hours of an under-tack show or beginning of a sales session must be reported the earlier of 12 hours of treatment or 1 hour prior to an under-tack show or sales session. The reports must be signed by a Florida licensed vet
Sanofi-aventis Press Release with Cabazitaxel in Patients with Advanced - Results Demonstrated 28% Improvement in Overall Survival - Paris, France - May 27, 2010 - Sanofi-aventis (EURONEXT: SAN and NYSE: SNY) announced today the updated results from the Phase 3 trial, TROPIC, that demonstrated the investigational drug cabazitaxel plus prednisone/prednisolone, significantly i